Mein Gott, wie bist du so verborgen
1. Mein Gott, wie bist du so verborgen,
wie ist dein Rat so wunderbar!
Was helfen alle meine Sorgen?
Du hast gesorget, eh ich war.
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2. Kein Mensch kann, Herr, dein Antlitz sehen,
wir blicken dir nur hintennach;
was du bestimmt, das muss geschehen
bei unserm Glück und Ungemach.
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Mein Vater, mein Vater,
führ mich immerdar
mein Vater, lieber Vater,
du liebend Wunderrat.
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3. Herr, wer kann deinen Rat ergründen?
Dir bleibt allein der Weisheit Preis;
du kannst viel tausend Wege finden,
wo die Vernunft nicht einen weiß.
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4. Gott, deine heiligen Gedanken
sind himmelweit von Menschenwahn;
drum leite mich in deinen Schranken
und führe mich auf rechter Bahn.
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5. Dir will ich mich ganz überlassen
mit allem, was ich hab und bin;
ich werfe, was ich nicht kann fassen,
auf deine Macht und Weisheit hin.
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6. Hilf, dass ich nie von dir mich kehre
in Glück und Unglück, Freud und Leid;
schick alles, Herr, zu deiner Ehre
und meiner Seele Seligkeit.